Quellenangaben: Analysen der Schulwege
Elternbefragung:
(1) vgl. Schulweglexikon - Sicherheit von A bis Z auf dem Weg zur Schule und zum Kindergarten, Gesetzliche Unfallversicherung, Bundesverband der Unfallkassen GUV (Hrsg.), München, Okt. 2000 und Planerheft Schulwegsicherung, Empfehlungen Nr. 14, Verkehrstechnisches Institut der Deutschen Versicherer (Hrsg.), GDV Die Deutschen Versicherer, Bonn, aktualisierte Auflage 2004
(2) Peter Müller, Andrea Ratschow, Johannes Lagemann: Schulwegpläne zur Schulwegsicherung, Institut Wohnen und Umwelt IWU, Darmstadt 1989
Unfallauswertung:
(1) GUV 2000, a.a.O.
Nähere Informationen zu den Quellen finden Sie in der Literatur-Liste.
Unfallauswertung
Unfallauswertungen der Polizei (Unfalltypen-Steckkarten) können das Bild der Gefahrenquellen abrunden und die Erfahrungen der Eltern bestätigen. Auch wenn das nicht der Fall ist, müssen offensichtliche Gefahrenstellen ebenso ernsthaft berücksichtigt werden, wie die erfassten Unfälle. Sollten allerdings Stellen mit Unfallhäufungen vorhanden sein, muss die Polizeiauswertung der Unfallursachen unbedingt einbezogen werden.
Bei der Einbeziehung polizeilicher Unfallsteckkarten ist zu berücksichtigen, dass es nach wie vor keine von der Polizei vor Ort angegebene Unfallursache gibt, die die baulichen, schalt- und verkehrstechnischen Regelungen einbezieht oder gar als Ursache benennt. Angegeben werden können nach einem Unfall personenbezogene Fehlverhalten, technische Mängel am Fahrzeug oder die Witterungsverhältnisse. Dieser Fakt steht eindeutig im Widerspruch zur Erkenntnis: „Bauliche Maßnahmen sind der direkteste Weg zu einer sicherheitsförderlichen alltäglichen Verhaltenskultur.“(1) Deshalb sind die Unfälle häufig nur in Verbindung mit einer genaueren Ortskenntnis aussagefähig.
Quellenangaben
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Berücksichtigung weiterer Erkenntnisse
Der Schulweg-Grundplan enthält nunmehr nach der Auswertung der Befragung von Eltern und Schülern
- das derzeitige Wegenetz aller Schülerwege der befragten Klassen (gelb),
- Angaben über gefährliche und unangenehme (rot) und über die für Schüler interessanten Stellen (grün) an den eingezeichneten oder an den eigentlich gewünschten Wegen mit Kenn-Nummern und Erläuterung auf den Auswertungsbögen, sowie
- erste Angaben über die vorhandenen Querungshilfen.
Über die Kontakte oder eine Fachbesprechnung mit Vertretern der Behörden und der Polizei bzw. durch Erkundungen von Schülern oder Eltern sollten jetzt diese Angaben vervollständigt werden durch die Eintragung
- aller Querungsanlagen (z.B. Lichtsignalanlagen, Fußgängerüberwege, Mittelinseln, etc.) auf den eingezeichneten Wegen (gelb, Symbole) und im Bereich aller möglichen weiteren Wege,
- der Straßen- bzw. Straßenabschnitte mit Verbot der Nutzung durch Kraftfahrzeuge (Zeichen 250 StVO), mit Tempo-30-Regelung (Zeichen 274) bzw. Tempo-30-Zone (Zeichen 274.1 und 274.2), Verkehrsberuhigter Gebiete (Zeichen 325/326) bzw. als Fußgängerbereiche ( Zeichen 242/243) auf den eingezeichneten Wegen (z.B. grün angelegt), bzw. die verbleibenden Hauptverkehrsstraßen (z.B. rot angelegt) und im Bereich aller möglichen weiteren Wege,
- von anderen Wegeempfehlungen z.B. in Fußgänger- bzw. Kinderstadtplänen,
- der von der Polizei genannten Unfallschwerpunkte (z.B. roter Punkt),
- der über die Angaben der Eltern und Kinder hinaus bekannten interessanten Anlaufstellen oder Wege, sowie der
- der für die Schule relevanten Haltestellen.
Auf die Auswertung der Befragungen aufbauend, sollten an besonders kritischen Stellen oder bei widersprüchlichen oder unklaren Angaben der Eltern zumindest kurze Beobachtungen oder Ortsbesichtigungen stattfinden. Sie können von Eltern durchgeführt werden, sollten aber die Schule und die Polizei unbedingt mit einbeziehen.
Theorie: Kindersicht | Praxis: Ortsbegehung |
Größe der Kinder im Vergleich zur Höhe eines Personenwagens | Ortsbegehungen sind immer hilfreich. Dabei ist es sinnvoll, als Erwachsener ab und zu in die Knie zu gehen, obwohl das für die Sichthöhe von z.B. Erstklässlern nicht ausreicht. |
Auswertung Befragung
Auswertung der Fragebögen am Schulweg-Grundplan
Um Doppel-Arbeit zu vermeiden, sollte die Auswertung der Fragebögen in überschaubaren Klassensätzen direkt mit den Eintragungen im Schulweg-Grundplan verbunden sein. Dieser muss von der Optik her keineswegs höchsten Ansprüchen genügen, er muss aber übersichtlich und eindeutig sein.
Die Eintragungen in die Karte können mit dünnen Stiften (Schrift, Nummern, Symbole für Querungsstellen), etwas dickeren Filzstiften (empfohlene Wege, gefährliche Bereiche) und/oder mit Klebepunkten (gefährliche oder attraktive Stellen) erfolgen.
Dabei ist nach Möglichkeit die im Verkehrsalltag übliche Farbenkombination zu verwenden:
- grün für empfohlene Wege (Strich) oder einzubeziehende attraktive Orte (Punkt mit Kennnummer für die Erläuterung),
- gelb für die angegebenen Schulwege der Eltern und Kinder, für die Fahrbahnquerungsstellen (mit Symbolen für Fußgängerfurte an Lichtsignalanlagen, für Fußgängerüberwege, etc.) und für die Haltestellen (z.B. gelber Punkt mit Eintragung „H“), sowie
- rot für Gefahrenstellen (Punkt oder Ausrufungszeichen, jeweils mit Kennnummer für die Erläuterung) und alle Bereiche, an denen die Fahrbahnen möglichst nicht zu queren sind (z.B. Strich in der Mitte der Fahrbahn).
Bei den eingezeichneten Wegen muss genau erkennbar sein, auf welcher Straßenseite sie liegen. Die Gehrichtung muss per Pfeil nur angegeben werden, wenn der Weg nicht eindeutig in Richtung Schule verläuft.
Effektiv wäre es, wenn die Auswertung durch drei Personen erfolgt: Eine Person liest die Antworten des Fragebogens vor, eine zweite überträgt die Angaben in den Schulweg-Grundplan und eine dritte Person führt das Protokoll über die genannten Stellen, Grundlage auch für die späteren Erläuterungen.
Zuerst sollte die Skizze der Eltern oder des Kindes über den Schulweg im Karten-Ausschnitt auf den Schulweg-Grundplan übertragen werden. Wegen der Übersichtlichkeit sollte es bei nur einem gelben Filzstift-Strich bleiben, wenn bei der Bearbeitung die gleichen Wegeverläufe angegebenen werden.
Auswertungsformular als PDF-Datei
Für die Erfassung der genannten Stellen sollte man sich einen möglichst einfachen Auswertungsbogen erstellen, als Hilfestellung finden Sie hier den Vorschlag eines Auswertungsformulars, der sich auf den hier verwendeten Fragebogen bezieht. Wir stellen ihn Ihnen als PDF-Datei zum Lesen oder Downloaden und als Word-Datei zum Weiterbearbeiten (z.B. Einfügen weiterer Zeilen; Download: rechter Mausklick und "Ziel speichern unter") zur Verfügung.
Hier sollten die Kenn-Nummern für den Gesamtplan eingetragen, über Doppelnennungen eine Strichliste geführt, als Suchhilfe der Ort benannt (Straße, Platz) und die Probleme bzw. Attraktivitäten (z.B. Spielplatz) sowie erste Ideen für Verbesserungs-Möglichkeiten stichwortartig beschrieben werden. Im Anhang ist eine Vorlage abgedruckt, die vergrößert werden sollte.
Soll der auf diese Weise ausgefüllte Schulweg-Grundplan für die Vorstellung in Schulgremien, zur Diskussion in Klassen oder öffentlichen Veranstaltungen etwas ansprechender gestaltet werden, können z.B. Wasserverläufe oder Grünanlagen farbig angelegt werden. Sie sind aber lediglich z.B. mit Buntstiften leicht zu kolorieren, um die wesentlichen Aussagen nicht zu überdecken.